Projektunterricht
Projektunterricht an der GMS Neubulach: Lernen durch eigenes Handeln

Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 8 entwickeln innovative Projekte
Erfolgreiches Lernen ist mehr als das reine Pauken von Prüfungswissen. Genau deshalb setzt die GMS Neubulach in der Klassenstufe 8 auf Projektunterricht, bei dem Schülerinnen und Schüler selbstgewählte Themen praktisch umsetzen. Zwei Stunden pro Woche arbeiten sie an eigenen Projekten, unterstützt von Lehrkräften unterschiedlicher Fachrichtungen. Ziel ist es, inhaltliche Kompetenzen auszubauen und praktisch anzuwenden und die eigene Kreativität zu entfalten.
Die Bandbreite der Projekte ist groß: Vom Umrüsten eines alten Kettcar auf Elektromotor, der Entwicklung und Vertrieb einer glutenfreien Fertigpizza oder der Erstellung eines Videoportraits über das Berufsfeldes Tiermedizin reicht sie bis zum Bau und der fachgerechten Standortwahl und Bepflanzung von Hochbeeten für den Schulgarten. Im aktuellen Durchgang gab es unter anderem auch die maßstabsgetreue Rekonstruktion der Schule in Minecraft oder zur Beschäftigung mit verschiedenen Holzbearbeitungs-techniken beim Nachbau des Schwerts von Kili dem Zwerg aus den Hobbit-Filmen.
Mehr als nur Faktenwissen – Lernen für die Zukunft
Im Projektunterricht stehen Handlungsorientierung und eigenständiges Arbeiten im Mittelpunkt. Statt Fakten nur für Prüfungen auswendig zu lernen, entwickeln die Jugendlichen Lösungsstrategien, Eigenverantwortung und Teamgeist.
„Lernen ist dann besonders erfolgreich, wenn es aus eigenem Antrieb und mit klarem Bezug zur Realität geschieht“, erklärt Christian Zachrich, der den Projektunterricht betreut. „Gerade das an vielen Schulen verbreitete ‚Bulimie-Lernen‘, bei dem Wissen nach Klassenarbeiten oft schnell vergessen wird, wird zunehmend kritisch gesehen. Unsere Projektstunden setzen genau hier an und helfen, nachhaltige Kompetenzen zu entwickeln.“
Von der Idee zur Umsetzung – Ingenieursdenken im Schulalltag
Die Schülerinnen und Schüler durchlaufen in ihren Projekten typische Phasen des Projektmanagements. Diese methodische Herangehensweise fördert kritisches Denken und praktische Fähigkeiten, die in der modernen Arbeitswelt gefragt sind:
✔ Planung und Ideenfindung –
Welche Problemstellung soll gelöst werden?
✔ Experimentieren und Forschen –
Welche Techniken und Materialien sind geeignet?
✔ Umsetzung – Herstellung eines Produktes.
✔ Dokumentation und Präsentation –
Reflexion über den eigenen Lernprozess.
Der Projektunterricht verbindet verschiedene Fachbereiche und ermöglicht eine ganzheitliche Förderung. Lehrkräfte aus den verschiedenen Fachbereichen beraten die Schülerinnen und Schüler und helfen ihnen, eigene Ideen in die Praxis umzusetzen.
Präsentation als Schlüssel zum Lernen und zur Inspiration
Ein wichtiger Bestandteil des Projektunterrichts ist die abschließende Präsentation der Ergebnisse. Sie dient nicht nur dazu, das eigene Projekt zu reflektieren, sondern ermöglicht auch einen kreativen Austausch innerhalb der Klasse oder Schule. Durch das Kennenlernen unterschiedlicher Ansätze und Lösungswege entstehen oft neue Ideen für zukünftige Projekte.
„Viele Schülerinnen und Schüler lassen sich durch die Arbeiten ihrer Mitschüler inspirieren“, berichtet Konrektorin Nadine Waidelich. „Gerade wenn sie sehen, welche Möglichkeiten sich eröffnen und wie vielfältig Projekte sein können, entstehen neue Interessen und Herausforderungen, die sie in weiteren Projekten aufgreifen.“
Durch diese Kultur der Präsentation und Reflexion entwickeln die Jugendlichen nicht nur inhaltliche und methodische Kompetenzen, sondern auch wichtige Soft Skills wie sicheres Auftreten, Kommunikationsfähigkeit und konstruktives Feedback.
Zukunftsorientierte Bildung
Mit dem Projektunterricht zeigt die GMS Neubulach, dass modernes Lernen weit über das reine Vermitteln von Fachwissen hinausgeht. Nachhaltige Kompetenzen, Kreativität und eigenverantwortliches Arbeiten stehen im Mittelpunkt – und sowohl die fachliche Exzellenz der Projekte als auch die die Begeisterung der Jugendlichen zeigen eindrucksvoll, dass dieses Konzept funktioniert.
Hier geht es zum Bericht im Schwarzwälder Boten vom 25.02.2025