Begabtenförderung: „Leistung macht Schule“
GMS Neubulach ist Mitglied der Bund-Länder-Inititative
LEMAS steht für „Leistung macht Schule“ und ist die große Bund-Länder-Initiative, die das Ziel verfolgt Kinder mit hohen Leistungspotentialen (früher hätte man von „Hochbegabten“ gesprochen) besser im Unterricht zu erkennen und zu fördern. Die GMS Neubulach ist als eine von 39 Schulen in Baden-Württemberg im Jahr 2017 in diese Initiative aufgenommen worden.
Die Bedeutung des Themas liegt auf der Hand. Die Frage wie hohe Leistungspotentiale diagnostiziert und gefördert werden können wurde in der Vergangenheit an vielen Schulen allzu häufig vernachlässigt. Unter „Förderung“ wurde vor allem die Förderung schwächerer Schüler/innen verstanden und die wenigen Förderstunden hatten vor allem das Ziel Defizite auszugleichen. Doch das reicht selbstverständlich nicht aus. Gerade wir als Gemeinschaftsschule haben uns dem Ziel verschrieben alle Schüler/innen auf allen Niveaustufen bestmöglich zu fördern. Das LEMAS-Projekt wird von einem bundesweiten Forschungsverbund wissenschaftlich begleitet. Daran sind mehrere Universitäten und Hochschulen beteiligt. Sie arbeiten in verschiedenen Teilprojekten mit den einzelnen Schulen, erheben Daten, begleiten und unterstützen die Entwicklungsprozesse vor Ort und melden die gewonnenen Erkenntnisse an die Projektschulen zurück.
Die Gemeinschaftsschule Neubulach ist dabei in zwei Teilprojekten vertreten. Im ersten steht die Überarbeitung des schulischen Leitbildes auf der Agenda. Hier wird die Schule durch die Pädagogische Hochschule Karlsruhe begleitet. Der schulische Projektkoordinator OStR Andreas Wolf betont die Bedeutung des schulischen Leitbildes: „Unsere Leitsätze sind mittlerweile etwas in die Jahre gekommen. Inhaltlich sind sie immer noch sehr gut, aber als Richtschnur unseres Handelns müssen sie regelmäßig überprüft und überarbeitet werden. Das ist ein anspruchsvoller Prozess, in den alle Akteure an der Schule, also Schüler/innen, Elternschaft und die Lehrkräfte eingebunden werden müssen. Deshalb sind wir froh, dass wir über die PH Karlsruhe eine kompetente Prozessbegleitung gefunden haben, die mit uns diesen Weg geht.“
Im zweiten Teilprojekt begleitet die Universität Oldenburg die Schule im Bereich MINT/Informatik. Der offizielle Start dieses Teilprojektes war im Dezember 2018, als uns Herr Matthilas Matzner von der Uni Oldenburg mehrere Tage besuchte. Matzner ist Psychologe und forscht auf dem Gebiet der Didaktik der Informatik. Er hospitierte zahlreiche Unterrichtsstunden in allen Klassenstufen und führte Gespräche mit Kollegen. Dabei ließ er es sich nicht nehmen auch immer wieder mit den Schüler/innen selbst zu arbeiten. Neben der Forschung über die Praxis an den teilnehmenden Schulen verfolgt die Universität Oldenburg auch das Ziel, die Schulen über einen Materialpool konkret zu unterstützen. Aus diesem Grund wurde eine eigene Cloud eingerichtet, auf der den Schulen zum Teil fertig ausgearbeitete Unterrichtseinheiten zur Verfügung gestellt werden. Die Universität Oldenburg wird auch die geplante Einführung des Profilfaches Informatik, Mathematik, Physik (IMP) ab dem nächsten Schuljahr begleiten und unterstützen.
Herr Matzner erklärt den Schüler/innen die Handhabung eines „Ozo-Bots“.
Konrektorin Nadine Waidelich freut sich über die Teilnahme ihrer Schule an der Initiative: „LEMAS passt hervorragend zu unserer Arbeit als Gemeinschaftsschule, denn wir haben uns von Beginn an der Förderung der Schüler/innen auf allen Niveaustufen verschrieben, sowohl nach oben, als auch nach unten. Unsere Unterrichtskultur und die Idee des differenzierten Arbeitens bieten dafür einen hervorragenden Rahmen und auch die Durchmischung unseres Kollegiums mit Lehrkräften aus allen Schularten trägt dazu bei, diesem Anspruch gerecht zu werden.“
Insgesamt wurden in Baden-Württemberg 39 Schulen in die LEMAS-Initiative aufgenommen. Darunter sind 15 Grundschulen und 24 weiterführende Schulen. Aus unserer näheren Umgebung sind dies neben der GMS Neubulach das Reuchlin-Gymnasium Pforzheim und das Otto-Hahn-Gymnasium Nagold, mit denen die GMS im Rahmen des regionalen Clusters eng zusammenarbeitet