MINT-Bildung macht Verbraucherschutz hautnah erlebbar – Auszeichnung durch die Stiftung Warentest!
Unterricht in den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) wird häufig eine Schlüsselbedeutung für die berufliche Bildung und die gesamtgesellschaftliche Entwicklung zugeschrieben. Schließlich sollen die Schüler/innen darauf vorbereitet werden, naturwissenschaftliche Lösungen für gesellschaftliche Probleme (z.B. im Energiesektor oder im Bereich der Nachhaltigkeit) zu finden. Fachleiterin Myriam Gleiser betont die besondere Bedeutung des praxis- und handlungsorientierten Zugangs zu den MINT-Inhalten: „Eine fundierte naturwissenschaftliche Bildung muss mehr sein als das Auswendiglernen von Buchinhalten! Die Schülerinnen und Schüler müssen selbst in die Lage versetzt werden, naturwissenschaftliche Projekte methodisch präzise zu planen, durchzuführen und auszuwerten. Am besten mit klarem Anwendungsbezug in den Bereichen Wissenschaft oder Industrie.“
Ein Beispiel für die praktische Umsetzung dieses Ansatzes ist die Teilnahme der Schülerinnen und Schüler im Profilfach NWT (Naturwissenschaft und Technik) der Klassenstufe 9 am Wettbewerb „Jugend testet“ der Stiftung Warentest. Das Ziel des Wettbewerbs ist es, dass die Lernenden selbstständig Produkte und Dienstleistungen testen und dabei kritisches Verbraucherverhalten fördern. Zwei der entstandenen Schülerprojekte möchten wir an dieser Stelle näher beschreiben:
Eine Gruppe untersuchte Müsliriegel auf ihre Inhaltsstoffe. Hier standen vor allem Zuckergehalt, Ballaststoffe und Kohlenhydrate im Mittelpunkt des Interesses. Neben der Analyse der Inhaltsstoffe wurde (natürlich) auch der Geschmack getestet und die Verpackung kritisch untersucht. Zu den Ergebnissen gehörte, dass die Verpackungen häufig die Verbraucher aktiv täuschen und Inhaltsstoffe vorgaukeln, die gar nicht in der zu vermutenden Menge vorhanden sind. Beispielsweise wenn ganze Getreideähren abgebildet sind, die tatsächlich verwendeten Getreideanteile jedoch eher zu vernachlässigen sind. Spannend war auch das Ergebnis, dass ein Bio-Müsli-Riegel deutlich ungesünder (weil zuckerhaltiger) einzustufen war, als der Markführer ohne „Bio“.
Eine andere Gruppe untersuchte „Leichtkämm-Sprays“, also Haarpflegemittel, die die Haare entknoten sollen. Ausgangspunkt war, dass die Schwester einer Schülerin immer wieder Schwierigkeiten hatte, mit der Bürste durch ihre Haare zu kommen. So war das Setting schnell gefunden: Es wurden mit den gleichen Probanden an verschiedenen Tagen mit einer jeweils vergleichbar „verwuschelten“ Frisur verschiedene Sprays ausprobiert und die Haare mit einer produktgleichen Bürste durchgekämmt. Das überraschende Ergebnis: Eines der günstigsten Produkte brachte das beste Ergebnis und das gleich noch in allen Kategorien: Preis-Leistungs-Verhältnis, Effektivität, gesunde Inhaltsstoffe.
Und was sagt die Stiftung Warentest? Die Fachjury, bestehend aus „echten“ Testexperten der Stiftung Warentest war begeistert und attestierte den Neubulachern Schülern ein hohes naturwissenschaftliches Niveau sowie fortgeschrittene Kompetenzen in der Verbraucherbildung.
„Klassenziel erreicht!“, meinte dazu Myriam Gleiser und freute sich mit ihren Schützlingen über die erfolgreiche Wettbewerbsteilnahme sowie die Urkunden und das großzügige Geschenkpaket der echten „Stiftung Warentest“.
Wir sagen: „So geht MINT-Bildung!“, und gratulieren den Schülerinnen zu ihren engagierten Forschungsprojekten!