Herzlichen Glückwunsch: Klasse 6b ist Bundessieger beim Wettbewerb "Vielfalt=Klasse"

Gemeinschaftsschulen verstehen sich als „Schule für alle“ und die Idee, dass sehr unterschiedliche Lernende auf allen Niveaustufen gemeinsam erfolgreich lernen und arbeiten und trotzdem als Gemeinschaft eng zusammenhalten können, gehört zum Selbstverständnis dieser Schulart. Dies wird an der Gemeinschaftsschule Neubulach bereits beim Logo deutlich, das aus unterschiedlichen Puzzleteilen besteht, die aber zusammenpassen und zusammenhalten und so ein Ganzes ergeben.

 

Wettbewerb "Vielfalt = Klasse"

Beim mittlerweile renommierten bundesweiten Wettbewerb „Vielfalt = Klasse“ des Schreibwarenherstellers PILOT konnte nun die Klasse 6b mit ihrer sehr engagierten Klassenlehrerin Verena Theimel den ersten Platz im Sekundarbereich erreichen. Die Ausschreibung zum Wettbewerb verlangte die kreative Auseinandersetzung in den Themenbereichen Vielfalt, Zusammenhalt, Akzeptanz und Respekt. Die Klasse hat in einem mehrwöchigen fächerübergreifenden Projekt (Kunst, Erdkunde, Deutsch) eine "Weltreise" vorbereitet. Dazu wurden in verschiedenen Räumen verschiedene Kontinente vorgestellt (kulturelle und geographische Aspekte, Tier- und Pflanzenwelt, kulinarische Highlights zum Probieren), immer vor dem Hintergrund, dass wir, je mehr wir voneinander wissen und lernen, umso mehr voneinander profitieren und die Welt zu einem besseren Ort machen können. Zu dieser "Weltreise" waren in einer sehr gut besuchten Abendveranstaltung die Eltern, aber auch die anderen Klassenstufen unserer Schule eingeladen. Dabei war die Herausforderung, dass die Schüler/innen in der projektorientierten Herangehensweise genau diese Werte und Haltungen in der Ausarbeitung aktiv leben und umsetzen musste um erfolgreich zu sein.

 

Vielfältige Projektarbeiten

Die 21 Sechstklässler waren je nach Interessen in sechs Gruppen aufgeteilt und gestalteten gemeinsam jeweils einen Raum für einen Kontinent. Besonderen Wert kam dabei dem fächerverbindenden Zugang zu: Im Geographieunterricht wurde vor allem recherchiert: An Tablet-PCs wurde nach Informationen gesucht, auf dem Lernflur wurden Reiseführer gewälzt, im Lernatelier wurden Dokumentationen geschaut, im PC Raum wurden Bilder heruntergeladen und gedruckt, im Beratungszimmer entstanden Arbeitsblätter und Spiele und in der Leseecke fanden Gruppenberatungen statt. Daran anschließend wurden im Kunstunterricht verschiedene Techniken gelernt und erprobt: Papierfalten, symmetrisches Zeichnen, Skulpturen formen, Aquarellmalen und verschiedene Basteltechniken. Für alle Kontinente wurde traditionelle Kunst gesucht und von einzelnen Schülern als Input in der Klasse angeleitet. Die Kunstwerke konnten sich sehen lassen, und waren stimmungsvolle Dekoration für die Ausstellung, die sowohl informativ als auch ansprechend sein sollte. Das dabei entstandene Gesamtkonzept fasste nicht nur zusammen, was die Klasse an Inhalten erarbeitet hatte, sondern stellte auch anschaulich die sozialen und kooperativen Kompetenzen der Schüler/innen unter Beweis und wie gut Schüler sich mit der technischen Ausstattung arbeiten. Nicht zuletzt stellte das Großprojekt hohe Anforderungen im Bereich der Selbstorganisation von Lernprozessen und der Präsentation von Lernergebnissen, welche die Schüler/innen sehr gut meisterten.

„Obwohl ich ja bei den Vorbereitungen dabei war, war ich dann doch überwältigt, was am Ende dabei herauskam,“ berichtet die Klassenlehrerin Verena Theimel stolz. „Dass sie so viele Sinne mit ihren Aufgaben angesprochen haben und so viele kreative Ideen hatten spricht einfach dafür, dass sie das hier so auch vorgelebt bekommen beim eigenen Lernen. Das ist für mich das tollste und größte Kompliment.“

Die Schülerinnen und Schüler der vierten und fünften Klassen waren an den Folgetagen zur Ausstellung eingeladen und waren ebenso begeistert wie die Eltern am Eröffnungsabend. Der Elternbeiratsvorsitzende Michael Bossard sagte: „Es war in sämtlichen Räumen der Ausstellung heute eine enorme Vielfalt und auch die Bandbreite innerhalb von den Kontinenten von Währung bis Tierwelt, war alles dabei.“

 

Preisverleihung mit Bürgermeisterin

Zur offiziellen Preisverleihung war extra auch Neubulachs Bürgermeisterin Petra Schupp an die Schule gekommen. Nach der Präsentation des extra gedrehten Videos zeigte sie sich beeindruckt: „Ihr könnt wirklich sehr stolz auf euch sein. Ich habe euer Büchlein und den Film angeschaut und das Projekt ist wirklich gelungen. Obwohl ich ja bei der Ausstellung leider selbst nicht dabei sein konnte, hatte ich das Gefühl hatte, dass direkt in der Ausstellung dabei zu sein. Ich bin schwer beeindruckt! Ihr habt das Thema Vielfalt ganz wunderbar umgesetzt und seid ein würdiger und verdienter Preisträger.“

Glückwünsche aus dem Bundestag

Ein besonderer Glückwunsch erreichte die Gemeinschaftsschule Neubulach aus dem deutschen Bundestag. MdB Saskia Esken gratulierte der Klasse herzlich zum Sieg auf Bundesebene und betonte die gesellschaftliche Bedeutung des Themas „Vielfalt = Klasse“: „Auf diese ‚Weltreise‘ wäre ich am liebsten selbst mitgekommen und hätte die verschiedenen Länder erkundet, die die Schüler/innen dort in mehreren Klassenzimmern vorgestellt haben. Ich gratuliere allen Schülerinnen und Schülern der 6b sowie Frau Theimel sehr herzlich zum ersten Preis beim bundesweiten Wettbewerb "Vielfalt = Klasse". Ganz besonders freue ich mich, dass mit diesem Preis einer Schule aus unserer Region Toleranz, Vielfalt und Weltoffenheit bescheinigt wird. In unserer Zeit sind solche Projekte für Zusammenhalt und sind Menschen mit klarer Haltung gefragter denn je.“

 

Schulleitung ist sehr stolz

Die Schulleitung sieht das genauso und hebt darüber hinaus den Mehrwert der Vielfalt und Heterogenität für erfolgreichen Unterricht hervor. „Die 6b ist eine sehr heterogene Lerngruppe, die für mich sinnbildlich für den Erfolg der Gemeinschaftsschule steht. Ich sehe in unserem Abschneiden deshalb ein schönes bildungspolitisches Signal, sowohl was die Leistungsfähigkeit unserer Schulart als Ganzes als auch die erfolgreiche Arbeit in heterogenen Lerngruppen angeht. Heterogenität wird von manchen Schulen als Problem angesehen. Wir sehen das nicht so, im Gegenteil – man muss nur wissen, wie man kompetent damit umgeht!“ betont Schulleiter Dominik Bernhart und seine Stellvertreterin Nadine Waidelich ergänzt: „Die erfolgreiche Teilnahme am Wettbewerb bringt auf den Punkt was wir uns als Gemeinschaftsschule vorgenommen haben und wofür wir stehen: Vielfalt ist eine Bereicherung und eine Chance. Wenn man diese Chancen gezielt nutzt, kann man gemeinsam Großes erreichen!“

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