Digitales Bildungskonzept ist bundesweit spitze!

Staatssekretär Thomas Bareiß zeichnet Endress+Hauser Liquid Analysis und Gemeinschaftsschule Neubulach als Bundespreissieger mit dem SCHULEWIRTSCHAFT-Preis aus.

Bundessieger im Bereich der digitalen Bildung: Auszeichnung für Endress+Hauser Liquid Analysis & Gemeinschaftsschule Neubulach

Zeitgemäße digitale Bildung muss mehr sein, als die Beherrschung irgendwelcher Geräte oder Software und sie muss mehr sein als eine Anhäufung von abprüfbarem Faktenwissen. Unternehmen und Schule sind sich darin einig, dass anwendungsbezogene Kompetenzen und die Ausbildung von Problemlösefähigkeiten im Zentrum der Bildungsbemühungen für Schüler/innen und Azubis stehen müssen. Aus diesem Grund verfolgt die Kooperation einen projektbezogenen Ansatz, bei dem die Anwendung informationstechnologischer Komponenten in realen Projekten zur Anwendung kommt. Ein Beispiel dafür war das Stratoflight-Projekt, bei dem Schüler/innen des Profilfaches IMP (Informatik, Mathematik, Physik) und die Auszubildenden gemeinsam die Komponenten und Messgeräte für den Stratosphären-Ballon programmierten, der im Mai dieses Jahres erfolgreich gestartet wurde. Die Kooperation umfasst aber auch eine Einheit zur SPS-Programmierung, die eng mit der betrieblichen Anwendung im Rahmen automatisierter Steuerungsprozesse verknüpft ist. Darüber hinaus trainieren die Azubis das schulische Wettkampf-Team für die FIRST LEGO League. Beide Bildungspartner betonen, dass die Kooperation keine Einbahnstraße darstellt, bei der lediglich die Schule vom Engagement des Unternehmens profitiert. „Im Gegenteil, unsere Zusammenarbeit ist ausdrücklich von Beginn so angelegt, dass eine win-win-Situation entsteht und beide Partner von der Kooperation sowohl inhaltlich als auch methodisch davon profitieren.“ (Philipp Jourdan, Endress+Hauser). Weitere Informationen zur Kooperation.

Prominente Unterstützung

Die Bewerbung wurde unter anderem von der Neubulacher Bürgermeisterin Petra Schupp und vom Arbeitskreis SCHULEWIRTSCHAFT des Kreises Calw aktiv unterstützt. Die Patenschaft für die Bewerbung übernahm die Bundestagsabgeordnete Anna Christmann (Bündnis 90/Die Grünen). Sie ist Sprecherin der grünen Bundestagsfraktion für Innovationen & Technologie und zeigte sich von der Qualität der Kooperation begeistert:

„Mich beeindruckt es zutiefst, wie Endress+Hauser und die GMS Neubulach es geschafft haben, den schulischen Bildungsgang im Profilfach Informatik, Mathematik, Physik (IMP) mit den Bildungsgängen der Auszubildenden so zu verzahnen, dass die Kooperation eine Bereicherung für beide Seiten darstellt. So trägt die konzeptionelle Ausgestaltung des Profilfaches IMP eine unverwechselbare Handschrift: Zugunsten der Vermittlung von reinem Fach- und „Bücherwissen“ steht projekt- und anwendungsorientiertes Lernen im Mittelpunkt, so dass eine selbständige und vertiefte Auseinandersetzung mit den Fachinhalten erreicht wird. Das ist vorbildliche und zeitgemäße digitale Bildung!“ (Anna Christmann, MdB)

Das sagt die Jury

Die Jury hatte es in diesem Jahr nicht leicht unter den 78 Bewerbungen die Preisträger festzulegen und betont das hohe Niveau der Bewerbungen, das sich im Vergleich zu den Vorjahren nochmals spürbar erhöht habe. Dies wird unter anderem auch an den Ausstattungsprogrammen im Zuge des Digitalpaktes festgemacht, die der digitalen Bildungsarbeit natürlich zugutekamen. Aber sie betont auch, dass das alleinige Vorhandensein von digitalen Endgeräten noch lange keinen guten Unterricht mache und würdigt das Partnerschaft von Endress+Hauser und der GMS Neubulach folgendermaßen:

„Im Zentrum der Kooperation steht eine intensivierte Digitalisierung des Informatikunterrichts sowie des Profilfachs IMP. Die Bildungspartnerschaft legt den Schwerpunkt auf die Ausgestaltung und Umsetzung des Profilfaches IMP (Informatik, Mathematik, Physik) – das die Gemeinschaftsschule Neubulach als eine der wenigen Schulen der Region Nordschwarzwald mit einem einzigartigen Konzept anbietet. Dabei werden in vorbildlicher Art und Weise Schnittmengen zwischen den Ausbildungsplänen der Azubis und den schulischen Bildungsplänen gesucht und für gemeinsame projekt- und anwendungsbezogene Vorhaben genutzt. Das Ziel lautet: MINT-Bildung stärken!“

Reaktionen der Preisträger

An der Schule ist die Freude riesengroß. Schulleiter Dominik Bernhart hebt hervor, dass die Schule beim SCHULEWIRTSCHAFT-Preis bereits im Jahr 2019 einen sehr guten 2. Platz auf Bundesebene einfahren konnte: „Der 1. Platz macht uns unheimlich stolz, motiviert uns weiter und bestätigt uns in unserer Arbeit. Es zeigt, mit welch hoher Qualität wir hier in Neubulach unterwegs sind und welch langen Atem wir haben: Das Engagement um gute digitale Bildung ist bei uns keine Eintagsfliege, nur weil es vielleicht gerade „angesagt“ ist. Nein, es ist Herzensanliegen, für das wir uns auch weiterhin mit vollem Elan und großer Motivation einsetzen werden.“ (Dr. Dominik Bernhart) Gleichzeitig hebt er hervor: „Es ist eine große Ehre in diesem hervorragenden Bewerberfeld so gut abgeschnitten zu haben. Im Wettbewerb waren sehr viele hervorragende Initiativen und Projekte vertreten, die ermutigende Beispiele dafür sind, was im Bildungsbereich möglich sein kann!“

Für Endress+Hauser zeichnet Philipp Jourdan für die Kooperation verantwortlich. Er betont:

„Die Endress+Hauser-Familie begreift sich schon immer als verantwortungsbewusster Teil der Gesellschaft, was sich beispielsweise auch darin äußert, dass unsere Mitarbeiter/innen selbst zu gesellschaftlichem Engagement ermutigt und dabei unterstützt werden. Die Kooperation mit der Gemeinschaftsschule Neubulach fügt sich nahtlos in diese grundsätzliche Philosophie ein. So übernehmen wir gemeinsam Verantwortung für die digitalen Bildungsprozesse von Schülern und Azubis, ermöglichen unseren Auszubildenden attraktive Projekte und treiben gemeinsam mit der Schule die fachdidaktische Entwicklung im MINT-Bereich voran.“ (Philipp Jourdan)

Sowohl Schule als auch Unternehmen sind sich darin einig, dass es ein Glücksfall ist, sich gegenseitig gefunden zu haben. IMP-Fachleiter Christian Zachrich reflektiert bei aller Freude über den Preis allerdings auch sehr bescheiden die gesellschaftliche Dimension der Kooperation:

„Hier treffen in Schule und Unternehmen MINT-begeisterte Personen aufeinander und überlegen: ‚Was können wir gemeinsam bewirken?‘ Die Leidenschaft, Projekte und Fragestellungen spannend, zielorientiert und kompetent zu gestalten, treibt uns an und wir freuen uns, weil wir sehen, wie dieser Funke auf unsere Schüler überspringt. Genau das ist es, was wir in naturwissenschaftlichen Bereichen dringend benötigen: Junge Menschen, die sich tatkräftig, mit vollem Elan, auf die großen Herausforderungen stürzen und Lösungen für die vielen ungelösten Probleme unserer Welt finden. Wenn wir es schaffen, mit unseren handlungs-und projektorientiertem Unterricht dazu einen Beitrag zu leisten, dann ist das weitaus mehr wert als sämtliche Auszeichnungen!“ (Christian Zachrich, Fachleiter Informatik an der GMS Neubulach).

Baden-Württemberg dominiert das Preisträgerfeld

Aus baden-württembergischer Sicht ist besonders erfreulich, dass überdurchschnittlich viele Preisträger in den verschiedenen ausgezeichneten Kategorien aus unserem Bundesland stammen. Es zeigt sich darin, dass der baden-württembergische Erfindergeist und Ideenreichtum auch in vielen starken Bewerbungen widerspiegelt. So war neben der GMS Neubulach im Bereich „Digitale Bildung“ auch die Ernst-Reutter-Schule aus Karlsruhe auf einem hervorragenden dritten Platz vertreten, der wir auf diesem Wege herzlich gratulieren.

Die Tatsache, dass unter den ersten drei Plätzen auf Bundesebene gleich zwei Gemeinschaftsschulen aus Baden-Württemberg zu finden sind, ist für uns ein klarer Beleg für die Leistungsfähigkeit und die Innovationskraft unserer Schulart!

 

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