CSI mit der Bundespolizei, Live-OP in der Tierklinik und zahlreiche Mitmach-Versuche
GMS Neubulach und zahlreiche Bildungspartner feiern auf der MINT-Nacht die Begeisterung für Naturwissenschaft und Technik
Die sogenannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) gelten als Schlüsseltechnologien zur Lösung aktueller und zukünftiger gesellschaftlicher Probleme. Schließlich geht es um nichts weniger als das Verständnis unserer (Um-)Welt und die Entwicklung nachhaltiger Technologien, um diese zu erhalten. Im beruflichen Bereich gelten die Fachgebiete als Rückgrat unserer Wirtschaft und gleichzeitig als ein zukunftsträchtiger Wachstumsbereich. Allerdings hat die Branche gleichzeitig auch aktuell schon massiv mit den Folgen des Fachkräftemangels zu kämpfen. Häufig genug ist die Vorstellung von der Arbeit im MINT-Bereich noch vom klischeehaften „Nerd-Image“des weltfremden Wissenschaftlers geprägt. Doch dies ist eben ein Klischee, das so in der Breite nicht zutrifft, aber trotzdem mögliche Interessenten, vor allem Mädchen, eher abschreckt.
Die GMS Neubulach möchte daran etwas ändern. Seit Jahren ist der MINT-Schwerpunkt der Schule kontinuierlich ausgebaut und mit mehreren Preisen und Auszeichnungen gewürdigt worden, darunter die Zertifizierungen als MINT-freundliche und digitale Schule, oder Preise beim SCHULEWIRTSCHAFT-Preis in der Kategorie „Kooperationen zur digitalen Bildung“.
Am Freitag, den 22.10.2021 veranstaltete die Schule gemeinsam mit zahlreichen Bildungspartnern eine sogenannte MINT-Nacht. Dabei waren die Schüler/innen zu vielfältigen Mitmachversuchen, Experimenten und Workshops eingeladen: Der IT-Bildungspartner synyx aus Karlsruhe bot Programmierworkshops an, die Firmen FIMAB aus Neubulach und Veyhl aus Zwerenberg gestalteten zum Thema Metallbearbeitung mit den Schülern u.a. Schreibtischorganizer mit eingebauter Uhr und Handyhalter und USB-Anschluss. Es gab indikatorbasierte und elektronische Versuche zur pH-Wert-Bestimmung durch die Firmen Vapic (Oberhaugstett) und Endress+Hauser (Gerlingen) sowie Workshops von der Bundespolizei und der Siemens-AG aus Karlsruhe. Erstmals mit an Bord war das Jugendforschungszentrum Calw, das verschiedene Angebote im Programmierbereich dabei hatte. Ein Highlight war sicherlich das Angebot der Schwarzwald-Tierklinik, bei dem einige Schülerinnen und Schüler bei einer Live-OP dabei sein konnten. Aber auch die Lehrkräfte hielten sich nicht mit Angeboten und Ideen zurück: So wurden u.a. Binärzähler programmiert, Brücken konstruiert und Experimente durchgeführt.
Allen Angeboten gemeinsam war die Begeisterung, die sowohl die Experten als auch die Lehrkräfte für ihre Angebote versprühten und die auf ebenso begeisterte Schülerinnen und Schüler traf.
„MINT-Begeisterung weckt man nicht durch stures „Auswendiglernen“ von trockenen theoretischen Fachinhalten, sondern durch die Kombination von Theorie und Praxis in Form von Anwendungsbezug und Projektorientierung. Wenn das gelingt, erleben die Schülerinnen und Schüler Antworten auf die Frage nach dem „Warum?“ hautnah und haben viel Spaß an der Auseinandersetzung mit den Inhalten. Das gelingt uns im „normalen“ Unterricht schon sehr gut, doch das heute war nochmals ein absolutes Highlight “, betont die MINT-Fachleiterin der GMS Neubulach, Myriam Gleiser. Wie wichtig diese Begeisterung und der Spaß an der Auseinandersetzung ist, verdeutlichte Anfang Oktober erst unser frisch gebackener Chemie-Nobelpreisträger Benjamin List, der in einem Interview erklärte: „Das Wichtigste ist Begeisterung (…), es muss auch Spaß machen. Es muss geprägt sein von dem Gefühl: Das ist hier ist eigentlich keine Arbeit, was ich hier mache, sondern genau das, was ich machen möchte.“ (Benjamin List am 06.10.2021 im Deutschlandfunk).
So kam es, dass neben Schülerinnen und Schülern auch zahlreiche Lehrkräfte der Schule unter den Teilnehmenden waren – und auch auf sie sprang der Funke über: „Ich muss sagen, dass das Dinge sind, die ich mir in meiner Schulzeit auch gewünscht hätte.“ (StR’in Sabrina Beckenbauer).
Konrektorin Nadine Waidelich, die an der GMS Neubulach für die Berufs- und Studienorientierung hauptverantwortlich ist, hob die besondere Bedeutung der Verknüpfung der fachlichen Angebote mit der Berufsorientierung hervor: „In unserem schulischen Konzept haben wir schon immer die Unterrichtsinhalte eng mit Aspekten der Berufs- und Studienorientierung verzahnt. Diesem Grundsatz sind wir auch bei der Organisation der MINT-Nacht treu geblieben. Das war vor allem nach der Corona-Zeit, in der es kaum Praktika gab, enorm wichtig.“
So endete die MINT-Nacht und die Beteiligten waren sich einig: Sie war ein voller Erfolg und soll in den nächsten Jahren fester Bestandteil des schulischen Portfolios und damit unbedingt wiederholt werden! Schulleiter Dr. Dominik Bernhart dankte im Namen der Schule allen, die zum Gelingen der MINT-Nacht beigetragen hatten: „Wir sind absolut überwältigt. Unsere Bildungspartner und Lehrkräfte haben keinen noch so großen Aufwand gescheut und hochattraktive Angebote für unsere Schülerinnen und Schüler auf die Beine gestellt. Das ist etwas ganz Besonderes und wir sind für dieses große Engagement und das partnerschaftliche Miteinander sehr dankbar. Es trägt maßgeblich dazu bei, dass die GMS Neubulach solch anspruchsvolle und gleichzeitig mitreißende Angebote realisieren kann!“.