Auszeichnung für vorbildliche Berufs- und Studienorientierung
Als eine von drei baden-württembergischen Schulen wurde die Gemeinschaftsschule Neubulach in Berlin zur „Siegel-Botschafterschule 2019“ ernannt.
Die Auszeichnung ist nicht zuletzt der schon guten Ausstattung der Schule zu verdanken, sondern vor allem auch dem stimmigen Konzept der Schule geschuldet, nach dem die neuen Medien in den Unterricht einbezogen werden. Unstrittig ist, dass eine gute Ausstattung mit digitalen Endgeräten (Tablets und Laptops), Präsentationsmedien (Beamer, Großbildschirme, Dokumentenkameras) und eine stabile Glasfaseranbindung den Grundstein für den erfolgreichen Unterricht darstellen. Doch Geräte alleine reichen nicht aus. Darüber hinaus braucht es stimmige didaktische Ansätze und klare Rahmenbedingungen. Die Frage, wie diese „Bildung von morgen“ bereits heute vermittelt werden kann stand beim Netzwerktag des Berufswahl-SIEGELs unter der Überschrift „Siegel-Schulen im digitalen Zeitalter“ im Zentrum. Die Veranstaltung wurde von der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände zusammen mit Bundesagentur für Arbeit, der JP Morgan AG, der Beisheim Stiftung und der Siemens AG veranstaltet. Sie umfasste Vorträge, Podiumsdiskussionen und Workshops rund um die Themen an der Schnittstelle der digitalen Bildung und der Berufs- und Studienorientierung. Zur Tagung waren ausdrücklich auch Schüler/innen eingeladen, für die ein spezielles Workshop-Programm angeboten wurde in dem das Programmieren im Mittelpunkt stand.
Foto: Vanessa und Jonas präsentieren ihre Ergebnisse aus dem „Code-your-Life“-Workshop
Der Netzwerktag war hochkarätig und prominent besucht und das zeigte sich bereits in der Eröffnung der Veranstaltung: Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer hob das hohe Tempo der Digitalisierung hervor: Während vorhandenes Wissen veralte, stünden die Jüngeren vor der Herausforderung die weitere Entwicklung voranbringen zu müssen und müssten bereits heute für morgen ausgebildet werden. Dass digitale Schulen nicht nur eine Frage der Infrastruktur sind, sondern es mehr und bessere Lernprogramme für die Fächer und Fortbildungen für die Lehrkräfte braucht, unterstrich Professorin Julia Knopf von der Universität Saarbrücken in ihrem Einführungsvortrag. Dabei stellte sie klar, dass der Einsatz digitaler Technologien zunächst einmal kein Selbstzweck darstelle. Sinnvoll würden digitale Medien dann in den Unterricht integriert, wenn sie mit den herkömmlichen Medien und bewährten didaktischen Konzepten kombiniert sind. Für die Kultusministerkonferenz betonte Staatssekretär Dr. Lösel, die Länder trügen ihren Teil zum DigitalPakt bei. Die Schulen würden begleitet und die Lehrkräfte qualifiziert. Wie Siemens seine Auszubildenden für die Arbeitswelt 4.0 fit macht, schilderte Barbara Ofstad, Leiterin Professional Education Deutschland.
Foto: C. Zachrich (links) im angeregten Austausch mit Prof. Dr. Knopf von der Universität Saarbrücken
Als Höhepunkt der Veranstaltung wurden aus allen Bundesländern je zwei bis drei Schulen als „Botschafterschulen 2019“ ausgezeichnet. Damit soll auf die besonders erfolgreiche Berufs- und Studienorientierung an diesen Schulen, vor allem unter den Gesichtspunkten der „Digitalen Bildung“ aufmerksam gemacht werden. Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer betonte die Vorbildwirkung der ausgezeichneten Schulen: „Eine systematische und praxisnahe Berufsorientierung an den Schulen bringt wertvollen Chancen für eine erfolgreiche Zukunft in der Arbeitswelt. Mit dem Berufswahl-SIEGEL stellen wir Schulen mit exzellenter Berufsorientierung heraus.“
Mit dem Titel „Botschafterschule 2019“ darf sich künftig auch die Gemeinschaftsschule Neubulach schmücken. Wie das Netzwerk Berufswahlsiegel in seinen Ausführungen zur GMS Neubulach betonte, soll damit vor allem auch das hervorragende Konzept der Schule im Bereich der digitalen Bildung gewürdigt werden: „Digitale Bildung umfasst weit mehr als die Ausstattung mit technischen Geräten, vielmehr müssen Unterrichtskonzeption, Unterrichtsqualität, die Qualifikation und Weiterbildung der Lehrkräfte und die Prozesse der Schul- und Unterrichtsentwicklung mit der vorhandenen Ausstattung Hand in Hand gehen und eng abgestimmt sein.“ (Auszug aus der Würdigung der GMS Neubulach durch das Netzwerk Berufswahlsiegel). Beispielhaft wird auf die erfolgreiche zweistündige AG zur Begabtenförderung im MINT-Bereich mit dem Schwerpunkt „Programmieren“, den Wahlkurs „Programmieren“ (der gemeinsam mit der synyx GmbH aus Karlsruhe konzipiert und durchgeführt wird) und das innovative Konzept „Medienbildung 5-10“, das die Schule für alle Schülerinnen und Schüler im Sekundarbereich einführte, verwiesen. Hervorgehoben wurde auch das Engagement der Neubulacher Schule auf der Suche nach neuen Wegen in der Kommunikation mit Eltern und Kollegen, wie bei der Einführung der elektronischen Kalendersysteme, die einfach und unkompliziert über das Smartphone abonniert werden können. In Verbindung mit dem bereits über die BORIS-Zertifizierung gewürdigten Konzept der Berufs- und Studienorientierung, das auf vielen Praktikumsphasen, Berufsberatungsterminen und engen Kooperationen mit den vielfältigsten Bildungspartnern aus der Wirtschaft und dem Handwerk basiere, gelinge vorbildlich die Herausforderungen der digitalen Zukunft anzupacken und die Kinder und Jugendlichen in herausragender Art und Weise auf die Zeit nach der Schule vorzubereiten.
Foto: Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer (links) überreichte Vertretern der GMS Neubulach die Auszeichnung „Botschafterschule 2019“. Mit auf dem Foto: GMS-Rektor M. Pallesche (rechts) von der Ernst-Reuter-Schule in Karlsruhe, die ebenfalls ausgezeichnet wurde. (Foto: Zwink)
In Berlin mit von der Partie war neben der Schulleitung, zwei Schülern und drei Vertretern des Lehrerkollegiums auch Neubulachs Bürgermeisterin Petra Schupp: „Es ist für uns eine tolle Auszeichnung und ich freue mich sehr für unsere Schule und das engagierte Team, das seit Jahren die Konzepte immer weiter entwickelt und mit viel Herzblut dabei ist unseren Schülerinnen und Schülern eine moderne und zukunftsgerichtete Bildung bieten zu können. Die heutige Auszeichnung ist ein „i-Tüpfelchen“ auf dem Weg von der Auszeichnung als „Digitale Schule“ über die BORIS-Zertifizierung und die im Oktober anstehende Ehrung als „MINT-freundliche Schule“. Es spricht für die Stringenz in der Entwicklung wenn wir sehen, wie die Konzepte der einzelnen Bereiche ineinandergreifen, sich gegenseitig befruchten und so perfekt aufeinander abgestimmt sind, dass sie von externen Jurys immer wieder als vorbildlich und preiswürdig erachtet werden!“
Foto: Strahlende Gesichter bei der Delegation aus Neubulach: C. Straub, N. Waidelich, P. Schupp, V. Psikulla, C. Zachrich, J. Dehmel, M. Glowatzki und D. Bernhart freuen sich über die Auszeichnung als „Botschafterschule 2019“.